Gegen das Vergessen: Die Reinigung der Stolpersteine
Was können wir aus der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland lernen? Auf diese Frage gab Irene Butter, Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen folgende Antwort, verbunden mit einem Aufruf an die junge Generation:
„Sei niemals ein Mitläufer. Quäle keine Menschen, unterdrücke niemanden, diskriminiere niemanden. Gebe jedem eine Chance, so anders er auch sein mag. Und ertrinke niemals in Selbstmitleid. Mache immer weiter.“
Am 9. November 2023, dem Gedenktag der Reichspogromnacht im Jahr 1938, haben sich Schülerinnen und Schüler des Geschichtskurses der Klasse 10a gemeinsam mit ihrer Lehrerin auf den Weg gemacht, um die Stolpersteine, für die Erich-Klausener-Schule schon seit vielen Jahren eine Patenschaft übernommen hat, zu säubern. Anschließend legten die Schülerinnen und Schüler an jeden gereinigten Stolperstein eine Rose. Die Bedeutung der Stolpersteine wurde den Schülerinnen und Schülern besonders bewusst, als sie die persönlichen Schicksale der Münsteraner Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens auf den Stolpersteinen entzifferten. Die meisten Verfolgten wurden zunächst nach Riga oder Theresienstadt deportiert, von wo sie später zumeist nach Ausschwitz gebracht und dort ermordet wurden.
Einige Anwohner in den Straßen, in denen die Schülergruppen beim Reinigen der Stolpersteine gesehen wurden, haben die Aktion gelobt und einen Dank an die Schülerinnen und Schüler ausgesprochen.
Da alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 Mitte Dezember die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen besuchen werden, beschäftigen sie sich zur Vorbereitung bereits seit einigen Wochen mit dem Thema der Ausgrenzung, Verfolgung und Vernichtung der Juden und Jüdinnen während der Hitlerdiktatur.
Für weitere Informationen:
https://stolpersteine.wdr.de/web/de/karte