Die Geschichte der EKS

Die Erich-Klausener-Schule kann auf eine fast 100-jährige Geschichte zurückblicken.
1925 wurde in einem Vertrag der Kongregation der katholischen Schulbrüder -eine Gruppe aus Belgien und Frankreich ausgewiesener deutscher Schulbrüder- mit dem Magistrat der Stadt Münster die Errichtung einer privaten katholischen Knaben-Mittelschule beschlossen.
Die schnell wachsende Schule in Trägerschaft der Schulbrüder wurde durch den aufkommenden Nationalsozialismus in ihrer Entwicklung zunehmend behindert und 1937 durch den Druck der nationalsozialistischen Machthaber als „Knaben-Mittelschule“ von der Stadt übernommen.
Nach Ende des Krieges wurde sie als münstersche Mittelschule im März 1946 neu gegründet und erlebte in der Folge als Realschule einen beispielhaften Aufschwung.
In der Zeit ab 1946 war unsere Schule in verschiedenen Schulgebäuden untergebracht, bis 1961 der Neubau am Aasee bezogen werden konnte. Mit der Namensgebung Erich-Klausener-Schule knüpfte die Schule 1962 bewusst an die demokratische Tradition Deutschlands an.
Erich Klausener, 1885 in Düsseldorf geboren, gehörte zu den profiliertesten Gestalten des Katholizismus der Weimarer Republik. Als Landrat in Recklinghausen und sozialpolitisch engagierter Katholik hatte er sich seit 1919 so großes Ansehen erworben, dass er 1924 als Ministerialdirektor ins preußische Wohlfahrtsministerium nach Berlin berufen wurde. Zwei Jahre später stieg er zum Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium auf. Aus dieser Position entfernten ihn die Nationalsozialisten nach der „Machtergreifung“ und schoben ihn ins Verkehrsministerium ab. Klausener stand seit 1928 der „Katholischen Aktion“ in Berlin vor, einer Laienbewegung, die sich besonders der Familienhilfe, der Frauenbewegung, der Arbeiterschaft und der Jugendbildung widmete.
Unerschrocken trat er auf Kirchentagen und Veranstaltungen der Katholischen Aktion für die Freiheit und das Recht der Katholisch Kirche ein und stellte sich schützend vor die katholische Arbeiterbewegung. Im Zusammenhang mit der sog. „Röhm-Affäre“ wurde er am 30.06.1934 auf Befehl Görings und Heydrichs in seinem Dienstzimmer ermordet.
Klausener zeichnete sich durch persönlichen Mut, soziale Verantwortung, Toleranz gegenüber Andersdenkenden, Pflichtbewusstsein im Beruf und aktives Bekenntnis seines christlichen Glaubens aus.
In einer Schreibmappe fanden sich seine letzten, handschriftlich aufgezeichneten Gedanken.
In der Sprache der damaligen Zeit stellen sie auch heute für uns ein nachzulebendes Programm dar:

„Sei wahrhaftig in deinem Handeln
Breche nie ein Wort
Zeige kein falsches Prestige
Komme zuerst – gehe zuletzt
Habe gerechten Zorn, aber verschwende niemals deinen Zorn!“

Erich Klausener